Von der Bedeutung des Frühstücks. Und des Aufwachens.

Ich habe in den letzten Tagen praktisch ununterbrochen nachgedacht. So sehr und so viel nachgedacht, dass mir inzwischen schon der Kopf vom vielen Nachdenken schmerzt und ich mich richtig auf das Schlafengehen am Abend freue, wenn ich einfach in die Selbstvergessenheit des Träumens hinübergleiten, nein, nicht einfach bewusstlos hinübergleiten, sondern ganz bewusst flüchten kann. Ich habe am Tage keine Kraft mehr, irgendetwas zu tun, weil mein ganzer Körper nur darauf lauscht, was mein Hirn zu sagen hat. Gut, vielleicht habe ich diese Kraft im Moment auch nicht, weil ich bei 35 Grad die volle Funktionsfähigkeit meines Körpers und Geistes einfach nicht aufrechterhalten kann. Aber ich kann nicht aufhören, nachzudenken. Mir wurde in der Vergangenheit öfter und wiederholt gesagt, dass ich doch einfach nicht so viel nachdenken, mir nicht so viele Gedanken machen soll, aber mir das zu sagen, ist ungefähr so effektiv, als würde man mir raten, doch bitte nicht zu viel zu atmen.

Ich war schon als Kind nicht so, dass ich einfach irgendwie drauf los gespielt habe, sondern ich musste immer erst überlegen, mir zwischendrin Pausen zum Nachdenken gönnen. Aber ich habe ja auch schon immer lieber gelesen als einfach vor mich hin zu spielen. Während meine Cousine immerzu darauf zu bestehen schien, dass die Erwachsenen uns beim Spielen „unterstützten“ und in unseren „virtuellen“ Geschäften einkaufen sollten, zog ich es immer vor, sich all das doch lieber selbst auszudenken. Meine bevorzugten Kunden waren unsere Kuscheltiere, das, was sie sagten, hörte ich alleine in meinem Kopf. Vielleicht war ich in der Hinsicht ein eigenartiges Kind, aber ich habe – trotz zahlreicher Freunde – im Grunde nie wirkliche Spielkameraden gebraucht: die besten Geschichten dachte ich mir immer alleine aus, die besten Spiele waren die Gedankenspiele in meinem Kopf. Ich habe mir lange Zeit alle möglichen Szenarien vorgestellt, meine eigenen Theaterstücke durchgespielt, in welchen ich die Hauptrolle übernehmen konnte. In gewisser Weise tue ich das noch heute. Und ich kann mich einfach nicht für eine Version entscheiden. Wünsche ich mir ein (vermeintliches) Happy End mit meinem Exfreund, hoffe ich irgendwie auf eine Rettung durch einen mir noch unbekannten Dritten, oder will ich endlich mal die Frau sein, die einfach ihr Herz – oder das, was davon übrig geblieben ist – nimmt und geht und der Liebe – oder dem, was davon übrig geblieben ist – vorerst den Rücken kehrt?

Ich weiß, ich weiß, eigentlich habe ich es längst verstanden. Ich sollte mich immer, wirklich immer zuallererst für mich selbst entscheiden. Aber in diesem Selbst steckt leider auch eine große Portion Angst – Angst, die falsche Entscheidung treffen zu können, Angst, dass sich meine Erfahrungen mit dem männlichen Geschlecht doch nur immerzu wiederholen und ich mich entweder doch einfach mit Weniger begnügen muss (weil sich ja heutzutage sowieso kein Mensch mehr festlegen und einlassen will) oder ich eines Tages zur einsamen, verbitterten Katzen- bzw. in meinem Fall wohl eher Hunde- oder Schweinelady werde. Wobei Letzteres gar nicht mal so eine schlechte Vorstellung wäre. Und ja, es mag traurig klingen, aber ich glaube die meiste Zeit über wirklich nicht mehr daran, dass ich irgendwann jemanden finde, der mir all die Sicherheit und Geborgenheit und Vertrautheit gibt, die ich mir so wünsche. Ich kenne es nicht, wie das ist, wenn da jemand hinter einem steht, auf den man sich jederzeit verlassen könnte, der immer für einen da wäre. Ja, ich kenne es nicht einmal, wie das ist, wenn man morgens zusammen aufsteht und gemeinsam am Frühstückstisch sitzt. Es mag bescheuert klingen, aber für mich ist das irgendwie beinahe meine gesamte Vorstellung von partnerschaftlichem Glück: sich morgens noch möglichst lange gemeinsam in die Federn zu kuscheln und sich dann im Schlafanzug bei einem Kaffee verliebt über den Küchentisch hinweg anzustrahlen. Ich will jemandes Sonntagmorgen sein, und nicht nur sein Freitagabend. Und vielleicht ist genau das der Grund, warum es mich immer solch eine Überwindung kostet, das erste Mal bei (und nicht mit) einem Mann zu schlafen. Weil ich nicht will, dass meine schöne Vorstellung jedes Mal wieder aufs Neue zerbricht. Dass ich nicht wieder und wieder an einem Ort aufwache, an den ich eigentlich gar nicht hingehöre. Ich will nicht immer und immer wieder aufmachen müssen, um zu merken, dass mein Sonntagmorgen nichts anderes ist als ein blöder, wenn auch schöner, Traum.

Und ja, ich bin in der letzten Zeit oft genug neben meinem Ex aufgewacht, um wissen zu müssen, dass mich kein gemeinsames Frühstück erwartet. Und mir geht es ja nicht einmal wirklich um ein bescheuertes Frühstück. Genau genommen ist das Frühstück sogar die Mahlzeit, auf die ich am ehesten verzichten könnte. Das Essen an sich bedeutet mir nichts. Aber die Zeit, die man sich nimmt, um das Verabschieden noch ein wenig länger hinauszuzögern. Oder das Gefühl, dass man gemeinsam und nebeneinander am Tisch sitzt und zusammen überlegt, wie man den Tag verbringen könnte. Und dieses Gefühl ist so grundsätzlich anders als das, das ich bisher aus allen Übernachtungen kenne. Jedes Mal wieder wache ich auf, um eine graue und triste Realität vorzufinden, mich selbst in einem Bett, in einer Wohnung, in der ich nur immer ein Besucher sein werde. Das Aufwachen bedeutet immer nur das erneute Zurechtmachen und das sofortige Verlassen der Wohnung. Ich begreife immer mehr, je mehr ich darüber nachdenke, dass es nicht das Miteinanderschlafen oder auch das gemeinsame Einschlafen ist, worauf es in einer Partnerschaft wirklich ankommt, sondern das gemeinsame Aufwachen. Dass man danach nicht einfach aufsteht und geht, als wäre nichts gewesen, sondern dass man sich gemeinsam an einen Tisch setzt und sich in die Augen blickt – und mehr sieht als die schöne Nacht am Abend davor. Dass man den Tag sieht und den anderen im Tageslicht – und nicht immer nur der Dunkelheit, dem Kerzenschein und dem verschwommenen, unscharfen Bild des anderen entgegenfiebert. Darum geht es mir. Und darum werde ich nicht wieder zu meinem Ex ins Auto oder ins Bett steigen, solange er nicht in der Lage ist, mir dieses Gefühl zu geben (diese Erkenntnis scheint mir dann doch während des Schreibens gekommen zu sein…). Und aus diesem Grund denke ich jetzt gerade aber auch, dass ich kein weiteres Treffen mit ihm mehr möchte. Weil es mir besser tut, wenn wir nicht schreiben und so tun, als wäre alles wie vorher. Wenn ich ihn nicht mehr vor mir sehe, damit ich nicht sehe, was ich niemals zu meinen Bedingungen werde „haben“ können. Weil an dem Spruch „Aus den Augen, aus dem Sinn“ eben doch was dran ist. Und weil ich ihm keinen Schritt mehr entgegen gehen möchte, weil ich ihm all die Zeit doch eh immerzu nachgelaufen bin, und weil er, verdammt nochmal, durch seine Taten beweisen sollte, dass ihm wirklich etwas an mir liegt und er mich nicht verlieren möchte – und weil er zudem genau weiß, wo ich wohne.

 

 

32 Kommentare zu „Von der Bedeutung des Frühstücks. Und des Aufwachens.

  1. Dein Sonntagmorgen ist kein blöder Traum. Ganz im Gegenteil. Er liefert dir nicht nur die Antwort auf die Frage, was du wirklich möchtest, sondern beschreibt auf sehr schöne Weise, worauf es wirklich ankommt. Für mich klingt es nach der (oder einer) Definition von echter Liebe, eben jener Form, die weit über bloße Körperlichkeiten hinaus geht und die wirklich wichtigen Aspekte umfasst. Nur lässt diese sich weder erzwingen, noch ist sie einseitig möglich. Anhand deiner Beiträge wirkt es für mich so, als träfen bei dir und deinem Ex zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite bist du, die sich nach aufrichtigen, echten, intensiven Emotionen sehnt und auf der anderen Seite ist jemand, der darin keinen größeren Wert zu sehen scheint. Dies wird sich leider auch nicht erzwingen lassen. Du scheinst für dich ja langsam die richtigen Schlüsse zu ziehen und ich wünsche dir, dass es dir gelingt, auf eine Weise mit der Situation zurechtzukommen (oder abzuschließen), die für dich die richtige ist.

    Was deine Angst vor einer falschen Entscheidung betrifft: Du weißt, worauf es dir ankommt, was du dir vorstellst und was du willst. Du weißt, dass dir die aktuelle Situation all dies nicht in dieser Form bietet oder bieten kann. Könnte denn da angesichts dieser Umstände eine Entscheidung gegen die aktuelle Situation wirklich eine falsche sein? 🙂

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    1. Noch ist er für mich jedenfalls ein Traum🙈. Und ja, in manchen Dingne mögen mein Ex und ich uns ähnlich sein, aber er ist emotional etwas „verkorkst“, um das mal nett auszudrücken und absoluter Kopfmensch, der alles durchplanen will. Ich mag Spontaneität und Gefühle zeigen – Ich hab mich allerdings bisher eh immer bei jedem Mann so gefühlt, als würde ich emotional verdursten. Also keine Ahnung, ob da irgendwo ein passendes Gegenstück für mich ist.
      Danke dir! Ich denke aber auch, dass ich gerade wieder mehr auf dem richtigen Weg lande, weil ich mehr und mehr merke, was ich brauche. Vielleicht weiß ich immer noch nicht, was genau ich will, aber ich weiß zumindest schon mal, was ich nicht will.
      Und du hast ganz recht, so falsch kann es nicht sein, wenn es mir erspart, meine Wochenenden weiter heulend im Bett zu verbringen.🙂

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      1. Es ist auf jeden Fall ein Fortschritt. Auch zu wissen, was du nicht willst, bringt dich ja ein Stück voran. Und irgendwo wartet sicherlich das passende Gegenstück für dich. Wenn es dir gelingt, das alte / falsche abzuschließen und den Kopf wieder frei zu bekommen, eröffnen sich dir wieder ganz neue Möglichkeiten, die im aktuellen Gedanken-Wirrwarr vielleicht unsichtbar erscheinen. Aber ich weiß, vieles ist leicht gesagt – in solchen Angelegenheiten ist auf Rationalität selten Verlass, weil die Gefühle ja doch machen, was sie wollen. Du scheinst sie allmählich zu durchschauen und darauf kommt es an. Ein Schritt nach dem anderen 🙂

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  2. Whow. Dein Sonntagmorgen ist eine schöne Beschreibung dessen, wie es sein soll. Und sicher auch sein wird. Nur eben mit jemandem, der so etwas auch geben kann.
    Ich glaube fest dran, dass man nicht aufgeben sollte, danach zu streben. Sich nicht verbiegen zu lassen oder an „etwas gewöhnen“, was gar nicht zu unserem Naturell passt.

    Ich finde, es gibt kaum falsche Entscheidungen. Sie sind das Resultat dessen, was wir in dem Moment an Fakten hatten.
    Klar sieht man das evtl. später anders. Mit dem Wissen von heute würde ich so einige Entscheidungen abändern. Aber in dem Moment waren sie richtig!
    Meine Freundin sagte mal in der Grübelphase ( ich kann das nämlich auch hervorragend über Wochen und Monate grübeln und Listen schreiben) :“Paula, es ist doch eigentlich ganz einfach. Was Dir nicht gut tut, kann weg.“
    Lustigerweise kann man das fast auf jede Sparte des Lebens anwenden. 😂

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    1. Ja, man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, die stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und ich vergesse das manchmal, aber es ist auch wesentlich „angenehmer“, alleine unglücklich zu sein als in der Gegenwart eines anderen. Und auch alleine kann man glücklich sein, oder halt eben mit seinem Welpen im Arm😍, so wie ich jetzt gerade. Ich vergesse immer viel zu leicht, dass ich mein Glück nicht von anderen abhängig machen darf.
      Und deine Freundin ist da sehr weise, den Spruch sollte man echt viel öfter zu sich selbst sagen 🙂 und man kann ihn halt wirklich auf das gesamte Leben beziehen:)

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    1. Jaa, so ungefähr sieht es halt momentan in meinem Kopf aus: Ja, Nein, Ja, Nein. Aber die Kommentare unter dem letzten Beitrag haben mich echt etwas zum Nachdenken (oder zur Vernunft) gebracht, und seine Worte haben leider wirklich überhaupt keinen Wert, wenn er mir nicht zeigt oder mir das Gefühl gibt, dass sie was bedeuten. Und das fehlende „Frühstück“ gab es ja auch schon beim ersten Beziehungsversuch. Ein Teil von mir wünscht es sich noch immer, dass es funktionieren könnte, aber der realistischere Part weiß, dass es einfach nie anders sein wird. Und ich will niemanden davon überzeugen müssen, dass er sich um mich bemüht oder um mich „kämpft“.

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      1. Also ich versteh das schon. Aber gerade beim Frühstücks-Szenario ist es vlt komplizierter als bur Ja oder Nein. Meinst du nicht auch? Ich kenne das Gefühl und dieses Unbehagen beim Aufwachen etc. Weil da iwie diese Angst da ist. Und Erwartungen. Und gleichzeitig Angst vor den Erwartungen. Jz im Nachhinein verstehe ich, dass ICH mir in diesen Momenten im Weg stand. Weil ich in der Früh schon mit dieser angespannten und pre-enttäuschten Stimmung aufgestanden bin. Ohne Aufforderung meine Sachen schnell gepackt habe…Angst hatte vor Enttäuschung und sie dann lieber selbst in die Wege geleitet habe…
        Ich weiß nat nicht ob es bei dir auch so ist. Aber vlt mal eine Überlegung wert.

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      2. Das ist ja das Schreckliche, dass immer alles so unglaublich kompliziert sein muss. Und das ist es ja jetzt schon, bevor da überhaupt irgendwas richtig angefangen hätte. Gut, ich mache mir es bestimmt auch ein wenig selbst komplizierter als es ist, aber wie du schon sagst, da ist diese unheimliche Angst, gegen die ich nicht ankomme. Angst, dass egal, was ich tue, falsch sein könnte. Angst, dass er mich nicht genug mag. Angst, dass ich eh nur wieder verletzt werde. Und vielleicht sind das an sich keine Punkte, die gegen eine Beziehung mit meinem Ex sprechen, aber gegen eine Beziehung an sich im Moment. Weil da einfach zu viele Wunden aus der Vergangenheit noch nicht verheilt sind. Ich meine, ich hab ja eh schon so eine scheiß Angst, mich überhaupt auf jemanden einzulassen. Ich brauche das Gefühl von Sicherheit und das kann er mir entweder momentan nicht geben oder ich kann es unbewusst nicht annehmen.
        Aber ich glaube wirklich, dass es bei mir da ähnlich wie bei dir ist: Und auch hier fühle ich mich sicherer, die Flucht zu ergreifen als mich erneut wie ein nicht mehr gewollter Hund zu fühlen, den man am Straßenrand aussetzt. Das pack ich nicht.

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      3. Aus meiner Erfahrung aber der kleine Trost: Es ist am Anfang in dieser Hinsicht kompliziert, weil alles eben in der Luft hängt. Ist man aber nicht mehr in der totalen (emotionalen) Schwebe wird es einfacher. Viel einfacher. Dann ist es zwar auch noch nicht unkompliziert, aber anders kompliziert als davor ❤

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  3. Das ist der erste Beitrag, den ich von dir lese. Und ich weiß nicht, ob es dir jetzt hilft, aber ich will es trotzdem hinschreiben, denn vielleicht könnte es dir ja irgendwie behilflich sein.

    Wenn ich mit einem Satz beschreiben sollte, wovon dein Beitrag handelt, dann wäre es der: „Du willst von dem Menschen an deiner Seite wertgeschätzt werden.“

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    1. Danke dir! Und ja, das hätte ich besser nicht sagen können 🙂 ich will nicht für selbstverständlich genommen, sondern wahrgenommen werden. Das will wahrscheinlich jeder irgendwie, aber heutzutage ist das keine Selbstverständlichkeit mehr, wenn man länger auf sein Smartphone starrt als in das Gesicht des Partners.🙈

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  4. Du hast hier ganz wunderbar deine Bedürfnisse formuliert. Go for it.
    Und es wird einen Mann geben, der auch diesen Wunsch hat. Du solltest dir Zumindest die Chance nicht entgehen lassen, danach zu suchen.

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  5. Damit du deinen Mr Sonntagmorgen findest musst du zuerst mit deinem Freitagnacht-Kerl abschließen um überhaupt wieder frei zu sein und vielleicht sogar endgültig ohne die Hoffnung, dass er doch noch versteht und doch noch kämpft. Ich kenne das Gefühl immer noch ein kleines bisschen zu hoffen, so hältst du dir auch eine Tür oder zumindest ein Kellerfenster offen. Aber erst wenn du keine Angst mehr davor hast allein zu bleiben und so mit dir allein glücklich zu sein, hast du die Chance auf dein Traumszenario. Dann bist du unabhängig und frei und das werden andere erkennen und dich unbedingt und mit gemeinsamen Frühstück in ihrem Leben wollen. So ist zumindest meine Erfahrung… Dieses hin und her kenne ich so gut. Ich erkenne viele deiner Gedanken wieder. Und meine Erkenntnis war, dass es das beste sein kann, das zu tun wovor man am meisten Angst hat, weil man oft tief drin weiß, dass es das Richtige sein könnte. Und vieles verliert seinen Schrecken, wenn man sich dem stellt. Ich wünsche dir eine wunderbare erholsame Nacht und einen freien Kopf!

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    1. Ja, das muss ich wohl, aber ich bin auf einem guten Weg, denke ich. Allein dass ich mittlerweile klar erkenne, was ich brauche und möchte, ist ja schon ein großer Fortschritt. Und du hast recht, die Hoffnung ist trügerisch, weil sie mir eine Bilderbuchidylle vorgaukelt, die niemals umzusetzen ist – also jedenfalls mit ihm nicht. Da sind zu viele Baustellen, als dass wir es hinbekämen und eigentlich weiß ich ziemlich gut, dass wir niemals mit 80 zusammen im Garten sitzen würden und auf unser gemeinsames Leben zurückblicken. Ich glaube ja eigentlich eh nicht an einen Partner fürs Leben, aber ich muss zumindest mal damit aufhören, mich an Männer zu hängen, bei denen das gemeinsame Verfallsdatum längst ersichtlich ist, mit denen eine Zukunft gar nicht erst gegeben ist.
      Und solange mache ich mir eben selbst Frühstück, das ist ja auch nicht verkehrt 🙂
      Und ja, du hast recht, manchmal ist es das Beste, die Komfortzone zu verlassen und sich seiner Angst einfach mal zu stellen. Damit sie verschwindet.
      Danke dir! Mein Kopf fühlt sich auch schon wieder klarer an 🙂❤

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  6. Oh jaaa!! Mir geht es genauso wie dir! Team Sonntagmorgen statt Freitagabend! Ich muss gestehen, es war wirklich schon immer meine heimliche Fantasie, oder besser gesagt Wunschvorstellung, genau so etwas in einer Partnerschaft zu haben… Oder, dass der Mann mir das Frühstück ans Bett bringt. Ich sehe das als Metapher dafür, dass sich jemand auch mal um mich kümmert. Dementsprechend schrecklich fand ich es, als ich für einen Typ, den ich eine Zeit lang gedatet habe (ohne, dass es offiziell wurde), mal bekochen musste – als wir eigentlich gemeinsam kochen wollten. Schrecklich!!! Ich kam mir vor, wie seine Mutter!
    Insgesamt finde ich deinen Wunsch vollkommen legitim. Wenn das Gefühl fehlt, dann stimmt meiner Meinung nach etwas nicht. Aber (!): Wer weiß, ob dieses Gefühl nicht noch kommen wird? Schließlich baut ihr gerade erst wieder Vertrauen zueinander auf. Und: Er kann deine Gedanken nicht lesen. Weiß er, dass du unglücklich über die Situation bist? Dass du dir mehr dieser Nähe wünscht? Ich kenne deinen Ex natürlich nicht, aber er scheint ja ganz zufrieden zu sein, gerade… Irgendwie habe ich immer noch das Gefühl, dass ihr nicht so richtig kompatibel seid. Das ließe sich aber vielleicht durch mehr Kommunikation beheben.
    Und keine Angst, du wirst nicht als verrückte Hunde-Lady enden! Irgendwann findest du deinen Traum-Prinzen, da darfst du die Hoffnung nicht aufgeben. 🙂 Und bis dahin werden wir viel auf deinem Blog zu lesen haben, haha. Liebe Grüße und eine erholsame Nacht (vom Grübeln). 🙂

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    1. Team Sonntagmorgen 🤗 Jaa, meine eben auch. Einfach mal gemeinsam im Bett frühstücken, und da heißt es, wir wären zu kompliziert oder hätten zu hohe Ansprüche, dabei checken die Männer nur nicht, wie leicht es doch wäre, uns glücklich zu machen 🤣
      So sehe ich das auch! Es zeigt, dass der Mann sich bemüht und kümmert und es heißt ja nicht umsonst „Liebe geht durch den Magen“. Und ich habe bisher jede Wohnung eines Mannes mit leerem Magen verlassen. Hungrig statt satt. Das kann man auch wieder super als Metapher nehmen.
      Gemeinsam Kochen finde ich auch eine schöne Idee, aber sich alleine hinstellen, um dem Mann was vorzusetzen? Das fände ich auch schrecklich und würde mich da auch wie die Mutter fühlen. Ein erwachsener Mann sollte doch in der Lage sein, sich selbst was zu kochen. Ich kenne aber auch fast nur Männer, die dafür schlichtweg zu faul sind.

      An deiner Anmerkung ist was dran, aber ehrlich gesagt glaube ich es halt einfach nicht mehr, dass wir das hinbekommen. Auch nicht, wenn wir drüber reden und ich ihm das sage. Und mir fällt es außerdem schwer, wirklich Vertrauen aufzubauen, wenn ich doch weiß, dass er weiter auf Lovoo unterwegs ist/war, obwohl er mir sagte, er nutze das nicht wirklich. Ich habe da gestern in einem Film den Satz gehört „Man kann nur lieben, was man kennt“ Und ich glaube, wir kennen uns eben beide nicht (mehr) so richtig.
      Haha, witzig dass du das schreibst! Ich hab mir nämlich gestern auch die ganze Situation damit schön zu reden versucht, dass es ja sonst hier auf meinem Blog langweilig werden würde – so ganz ohne Drama und weitere komische Dates. Das geht ja nicht 🤣🤣
      Liebe Grüße, und danke für deine immer so lieben Kommentare! (Eure Kommentare würde ich nämlich auch vermissen :p)🙂

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      1. Oh ja, die hungrig/satt Metapher ist auch gut!
        Und stimmt – da fällt es echt schwer, Vertrauen aufzubauen, wenn er noch auf Lovoo abhängt und etwas anderes behauptet! Meine Tendenz auf dem Spektrum zwischen „Idiot“ und „eigentlich ja ganz nett“ geht doch wieder in die Richtung nach links… 😉
        Als ich gerade den Satz aus dem Film gelesen habe, war ich doch sehr überrascht und musste danach ziemlich lachen! Weil ich mir ziemlich sicher bin, dass ich den Film auch letztens gesehen habe. 😀 😀 Nur komme ich einfach nicht mehr drauf, welcher es war oder wo ich ihn gesehen haben könnte… Im Kino, auf Netflix? Vielleicht kannst du mich ja aufklären. 😀
        Haha, gerne 🙂 Ich fühle mich zwar nicht verpflichtet zu kommentieren, aber irgendwie gehört es für mich mittlerweile auch schon fast und dazu und es fühlt sich komisch an, wenn ich es mal nicht tu. Liebste Grüße und ein schönes, nicht zu heißes Wochenende. 🙂

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      2. So witzig irgendwie, wie deine Tendenz meinem Ex gegenüber auch ständig schwankt🤣 mir geht’s da ja genauso!
        Haha🤣 ja ich kann dich da auf jeden Fall aufklären: der Film war von Netflix und heißt „Fucking Berlin“😅. Witzig, dass wir den anscheinend echt beide geschaut haben.
        Und wie süß! Danke❤ und Liebste Grüße zurück! 🙂

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      3. Haha, du bist also nicht allein! 😊
        Genau – das war er!! Wirklich witzig 😜. Den fand ich echt nicht so gut, aber in dem Moment habe ich einfach etwas gebraucht, bei dem ich nicht viel nachdenken muss. 😆

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  7. Eigentlich bin ich ja nicht die, die Kommentare hinterlässt, aber dein Blog und deine Geschichten nehmen mich so mit…also muss ich jetzt doch mal meinenn Senf hier lassen.
    Auch wenn du noch etwas jünger bist als ich, staune ich über deine Selbstreflexion. Ich musste erst 28 werden und wie du weißt eine Ehe in den Sand setzen, um zu meinen Erkenntnissen zu kommen. Schön finde ich, dass du immerhin weißt, was du nicht willst. Diese Erkenntnis habe ich nach dem Scheitern meiner Ehe auch zuerst erlangt und das kann verdammt befreiend sein. Denn so schafft man es zumindest alles Negative von sich wegzuhalten. Und der ganze Rest kommt irgendwann von ganz allein. Ich laufe ja selbst immer wieder Gefahr, nur weil ich weiß, was ich nicht will, vor negativen Situationen davon zu laufen, alles von mir wegzustoßen. Aber man muss wachsam bleiben. Denn wenn man sich zu sehr von Negativem distanziert, kann es leicht passieren, dass man die schönsten Dinge verpasst. Bleib so schön refllektiert, dann findest du heraus, was gut für dich ist. Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen: Erst wenn du mit dir selbst im Reinen bist, als bräuchtest du keinen, der mit dir frühstückt, dann kannst du dich voll und ganz auf andere einlassen.
    Ich selbst bin auf dem Weg dahin, brauche aber auch noch eine ganze Weile.

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    1. Danke dir für deinen Kommentar, das bedeutet mir viel🙂
      Naja, meine Selbstreflexion ist mal mehr, mal weniger vorhanden und manchmal wünschte ich auch, ich hätte sie nicht und würde mir nicht immer über alles so viele Gedanken machen und jedes noch so kleine Detail analysieren – einfach mal leben. Und es ist leider ganz schrecklich, weil ich zwar jetzt weiß, was ich eigentlich nicht will, meine Gefühle da aber nicht so recht mitmachen und die immer noch wollen. Und immer noch hoffen. Aber immerhin kenn ich das ja aus der Erfahrung jetzt und weiß, dass es auch wieder besser wird und ich dann nicht mehr so viel an ihn denken werde.
      Danke dir! Und ich wünsche dir auch, dass du bald an diesen Punkt kommst, wo du ganz mit dir im Reinen bist. Bei mir ist das auch noch ein weiter Weg. ❤🙂

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  8. Oh nein!!!!! Wie ich das verstehe.. die Sache mit dem Sonntagsfrühstück.
    Es ist so ein Sinnbild dafür: „Wir gehören zusammen. Ich bin hier nicht zu Besuch. Ich gehöre hier hin, genauso wie er.“

    Ich weiß noch, als es absehbar war, dass unsere Ehe scheitern würde und wir das letzte gemeinsame Sonntagsfrühstück hatten. Ich habe nichts essen können. Habe schweigend meinen Kaffee getrunken, ihn angeschaut und leise vor mich hin geweint. Er war munter am futtern, wie sonst auch. Bis er meine Tränen sah. Und da ich sehr sehr selten weine, war er schon irritiert. Er fragte aber nicht. Er verstand.

    Was ich mich jetzt frage und auch schon bei früheren Beiträgen von dir: Weiß er was du dir wünschst? Kennt er deine Gedanken zum Thema Sonntagsfrühstück und der Bedeutung dahinter?

    Ich vermute, die Antwort ist ein Nein. Wir Frauen wünschen uns immer alles mögliche von den Männern und hoffen, dass sie es erraten. Aber das können die meisten einfach nicht. Weil sie einfach anders ticken. Und das ist wirklich nicht negativ gemeint.

    Darum habe ich gelernt: Ich muss sagen, was ich mir wünsche. Und das tue ich jetzt auch.
    Kann der Mann damit nicht umgehen, zieht sich kopfschüttelnd und irritiert zurück, dann ist es nicht MEIN MANN.

    Also, mein Rat, schäme dich nicht -sag es ihm was du dir wünschst.
    Was kann schlimmstenfalls passieren? Dass alles zerbricht. Und dann weißt du wenigstens woran du bist. Dann hast du Klarheit und bist wieder frei um dich neu zu orientieren. Nach der Trauerphase.

    Ich drücke dich.

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    1. Richtig! Wie Menschen gemeinsam beim Frühstück sitzen, sagt so viel über deren Beziehung zueinander aus. Es sind die kleinen Dinge, in denen man oft das Große erkennt.
      Und dann braucht es nicht mal mehr viele Worte, wie du ja gut beschrieben hast.
      Nein, er weiß davon nichts, weil wir im Moment nicht mehr schreiben. Und mir blutet das Herz dabei, das durchzuhalten, aber es geht für mich gerade nicht anders. Ja, es wäre wichtig, dass er von all diesen Dingen und meinen Wünschen weiß, WENN wir uns für mehr entschieden hätten. Aber allein die Tatsache, dass er weiter auf Lovoo sucht, dass er sich ein Jahr nicht entscheiden wollte und dass er so Sätze sagt wie „Du bedeutest mir auch etwas, ABER“ oder „Ich will dich auf keinen Fall verlieren, ABER“, reicht mir inzwischen, um nicht weiter zu bleiben. Ich hab keine Kraft mehr, darauf zu warten, dass er sich entscheidet. Weil sich nicht entscheiden auch eine Entscheidung ist.
      Aber sonst hast du natürlich recht und ich muss das wirklich auch lernen, meine Bedürfnisse klar auszusprechen und dem anderen auch zu sagen, was ich mir wünsche. Dabei tue ich mir nämlich meist wirklich schwer, weil ich meine Bedürfnisse selbst so oft ignoriere.
      Danke dir! Fühl dich zurück gedrückt❤

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    2. Einerseits stimme ich dir zu, dass man schon auch sagen muss, was man sich wünscht und was man möchte. Von anderen Menschen zu erwarten, dass sie Gedanken lesen können, ist etwas viel verlangt und garantiert, dass es schief geht.

      Andererseits widerspreche ich dir aber dahingehend, dass das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass alles zerbricht. Ich würde sagen, das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass er ihren Wunsch hört und ihr ein kleines Bisschen davon gibt. Eben genau genug, um in ihr die Hoffnung zu wecken, dass es irgendwann mehr wird und sie so bei der Stange zu halten. Dann gibt es einmal ein schönes Frühstück und dann wird es wieder von Mal zu Mal kürzer, bis sie wieder am Gleichen Punkt wie jetzt angekommen ist.

      Ich weiß natürlich nicht, ob das so mit ihrem Ex laufen würde. Aber von dem, was sie bisher erzählt hat, drängt sich mir schon der Verdacht auf, dass er ihr immer nur so weit entgegen kommt, um sie bei der Stange zu halten, aber keinen Schritt weiter… Und dann würde noch länger im Limbo hängen.

      Und das gemeinsame Frühstück ist ja eher sinnbildlich zu verstehen. Ich finde nicht, dass man grundsätzlich den Wunsch nach Verhalten, das einem Wertschätzung signalisiert, äußern muss. Spezielle Wünsche: ja. Sowas wie „ich würde gerne mal mit dir Tanzen gehen“ oder auch „ich fände es schön, noch einen dritten Abend die Woche mit dir zu verbringen anstelle von zwei“.
      Aber ein grundsätliches „Ich freue mich immer noch, dich hier zu haben, auch, wenn ich von dir schon bekommen habe, was ich wollte“ sollte wirklich nicht erst erbeten/erkämpft werden müssen meines Erachtens.

      Liebe Grüße 🙂

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      1. Oh, da war ich wohl etwas langsam mit dem Lesen und Antworten und deine Antwort ist dazwischen gekommen ^^

        Mein Kommentar ist natürlich eine Antwort auf den Kommentar von chinomso. 🙂

        Alles Liebe ❤

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      2. Jupp, ich glaube, du schätzt meinen Ex da ohne ihn zu kennen schon ganz gut ein. Ich glaube nämlich auch, dass das passieren würde. Jemand, der mich ein Jahr hinhält und immer wieder nur Hoffnungen weckt, um mich dann weiter hinzuhalten, kann mich ja so sehr nicht wollen.

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